Deklaration der Prinzipien einer universellen Ethik

Deklaration der Prinzipien einer universellen Ethik

Es ist ein bemerkenswerter Fakt, dass parallel zu einer grossen Transformation unserer heutigen Gesellschaften, gleichzeitig eine Deshumanisierung dersolchen stattfindet, der entscheidende Grund unserer heutigen Menschheitsprobleme.

Als Nebenprodukt beobachten wir moralische Krisen und v.a. das Fehlen ethischer Werte, Ursachen, welche die Grundlagen fuer Fanatismus und Ignoranz bilden: physische Miserie , Intoleranz und sozialen, kulturellen und schliesslich oekonomischen Verfall beobachten wi schliesslich als greifbare Folgen.

In der Einleitung der UNESCO- Verfassung lessen wir: “vorausgesetzt, dass Kriege im Verstand der Menschen entstehen, ist es im Verstand der Menschen, wo wir die Grundpfeiler des Friedens errichten muessen.

Demnach eilt die Staerkung ethischer Werte in allen Bereichen unserer heutigen Welt, beginnend beim sozialen Zusammenleben bis hin zu erzieherischen, professionellen, politischen und oekonomischen Strukturen.

Wir bestaetigen die Existenz bestimmter universeller ethischer Werte, hervorgehend aus der Anerkennung der menschlichen Wuerde und ihrer Notwendigkeit ,sich vollstaendig im Zusammenleben in Harmonie und Frieden zu entwickeln.

Es handelt sich um universelle Werte, welche die Diversitaet und Multikulturellitaet respektieren und die eigenen kulturellen Prinzipien im Hinblick auf gemeinsame Ideale transzendieren, ohne Unterscheidung zwischen Kultur, Glauben oder Staatsangehoerigkeit.

Kein politisches, soziales oder religioeses System darf jene Autoritaet der Werte im Bewusstsein des Individuums verdraengen.

Wir verstehen unter ethischen Werten solche, welche ein moralisches Wohlergehen produzieren, d.h. solche, die die menschliche Beschaffenheit respektieren , verbessern und perfektionieren. Dieses Streben nach Vervollstaendigung hat in historischen und kulturellen Momenten zur Entwicklung unterschiedlicher Moralvorstellungen gefuehrt. Allerdings, wenn diese Normen die Essenz der tiefgruendigen ethischen Werte verlieren, werden sie starr wie eine leere Schale und widerspruechlich zu ihrem eigentlichen Sinn.

Das Allgemeinwohl muss das hoechste Ziel darstellen, ein Ziel, das nicht dem einzelnen seiner Individualitaet beraubt, sondern jene noch potenziert und verhindert, dass das Wohlergehen der Allgemeinheit durch die ethischen Interessen einiger weniger verletzt wird.

Obwohl es viele Werte gibt, die wir als universal anerkennen koennen, moechten wir aus der Gesamtheit einige wenige extrahieren, Prinzipien nach denen wir uns verpflichten persoenlich zu leben und sie kollektiv zu foerden.

Liebe zur Wahrheit und zum Wissen

Es ist notwendig die Liebe zur Wahrheit und zum Wissen als ein natuerliches Streben ausserhalb des religioesen und kulturellen Umfeldes zu foerdern und zu entwickeln.

Die Liebe zur Wahrheit entspringt aus dem natuerlichen Bestreben heraus, die eigene Urteilskraft und das eigene Verstaendnis der Welt und von sich selbst zu entwickeln.

Ehrlichkeit und persoenliche Integritaet

Es ist notwendig, dass wir Menschen ehrlich und in Koherenz mit unseren eigenen Prinzipien und unserem Gespuer fuer das Gute und fuer Gerechtigkeit leben. Jene Einheit zwischen Denken, Fuehlen und Handeln, welche sich als Aufrichtigkeit und moralische Staerke manifestiert, hilft uns, uns nicht von den Moeglichkeiten des Verfalls, die sich uns bieten, mitreissen zu lassen.

Die Aufrichtigkeit bietet ein Beispiel, und das Beispiel ist der unersaetzliche Motor fuer die Uebertragung von Werten und fuer die Vertrauensbildung in die oeffentlichen Kraefte.

Guete und Liebe

Guete und Liebe sind die Kombination, welche Einheit und Union der Individuen erst moeglich macht. Als menschliche Wesen muessen wir diese Praedisposition des Strebens nach dem Guten, des Altruismuses und des Wunsches nach dem Wohlergehen der anderen, foerdern. Wer Guete in seinem Herzen traegt, versucht nicht, zu eigenem Nutzen anderen zu schaden.

Gespuer fuer Schoenheit

Das Gespuer fuer Schoenheit weckt im Menschen Resonanzen fuer das Gute, Harmonie und Unterscheidungsvermoegen. Ethik koennen wir als innere Schoenheit verstehen, welche sich auf unser Umfeld ausbreitet. Aeussere und innere Schoenheit gehen idealerweise Hand in Hand.

Deswegen glauben wir, dass Kunst als zivilisatorisches Instrument zur Kreation von Freiraeumen, oeffentlichen Einrichtungen und bei kulturellen Veranstaltungen genutzt werden sollte. Aber es ist wichtig, dass die Kunst der Kreativitaet und dem Streben nach Schoenheit entspringt, nicht der Suche nach oekonomischen Interessen.

Respekt fuer die Umwelt und das Leben in General

Der Mensch ist in die Natur integriert. Wir sind Teil dieser grandiosen Aeusserung des Lebens. Wir duerfen die Erde, die Meere, die Baeume oder Tiere nicht als Objekte im Dienste unserer Interessen verstehen.

Jeder Schaden, den wir in diesem wundervollen System “Natur” anrichten ist ein Verbrechen und faellt letztendlich auf uns zurueck.

Der Respekt fuer das Leben, fuer die Umwelt und ihr noetiges Gleichgewicht sind das natuerliche Ergebnis eines grundlegenden Verstaendnisses fuer das Leben und die Menschen.

Sinn des Lebens und spirituelle Transzendenz

Sei es ausgehend vom Glauben, der Ethik oder der Philosophie; wenn ein Mensch die tiefergehende Dimension im Universum und sich selbst als ein Teil dersolchen begreift, heisse sie nun Gott, Grund oder Essenz, bringt jene einen Sinn in das Leben, wo Werte und ethische Prinzipien eine groessere Relevanz fuer unsere eigene Entwicklung und die der Menschen einnehmen.

Dieser spirituelle Motor, gebunden an die weiteren Werte wie Urteilskraft, Liebe zur Wahrheit , sozialen Kompromiss und Guete, haben schon immer und werden auch weiterhin die Entwicklung der Menschheit in allen Aspekten des Lebens, vom materiellen ueber den intellektuellen bis zum moralischen Fortschritt begleiten.

Gerechtigkeitssinn basierend auf Humanismus

Gerechtigkeit wird definiert als: jedem Menschen das zu geben, was ihm hinblicklich seines Charakters und seines Verhaltens zusteht. Wir verstehen, dass diese Gerechtigkeit sich als Gleichgewicht und Harmonie ausdrueckt, welche immer die Beduernisse der Menschen und die gerechte Verteilung der Moeglichkeiten beruecksichtigt, sowie die Chance, Dank der eigenen Anstrengung Fortschritte zu erzielen.

Die spezifischen Interessen der Nationen, Parteien und Industrien koennen nicht die wirkliche soziale Gerechtigkeit verdraengen, indem sie die Menschenrechte oder das Recht zu einem Leben in Wuerde verachten.

Wir bestehen darauf, dass es eine soziale Gerechtigkeit geben kann, eine sogenannte individuelle Ethik.

Verantwortung und Pflichtgefuehl

Wir schaetzen das Verantwortungsbewusstsein und Pflichtgefuehl als Ausdruck des Individuums wert, welches sich dafuer engagiert, das beste in sich zu entwicklen und zu foerdern, als Basis der Selbstverwirklichung und im authentischen Dienste der Gemeinschaft.

Universelle Bruederlichkeit

Wir glauben, es ist wichtig, den Zusammenhang und die essentielle Einheit zwischen allen Menschen, welche ueber Staats-, Glaubens- oder Gruppenzugehoerigkeit hinausgeht, zu erkennen und verstehen. Wir muessen einsehen, dass die Menschheit eine grosse Familie ist, in der Frieden , Verstaendnis und Solidaritaet herrschen sollte.

Das Gefuehl der Bruederlichkeit gruendet sich auf das Erkennen der Wuerde jedes menschlichen Lebens, seine Freiheit, sein Leben und seinen Glauben selbst zu bestimmen, eingefasst im natuerlichen Rahmen des Respektes und der universellen Werte und Menschenrechte.

Aktive Toleranz

Diesbezueglich genuegt es, an die Worte der DeKlaration der Prinzipien der Toleranz der 28. Versammlung der Generalkonferenz der UNESCO in Paris vom 25. Oktober 1995 zu erinnern:

“Toleranz besteht im Respekt , der Akzeptanz und der Wertschaetzung der reichen Vielfalt der Kulturen unserer Welt und von Ausdrucksformen und –mitteln des menschlichen Wesens. Gegruendet ist sie auf Offenheit, Kommunikation, Wissen und Freiheit des Denkens, des Gewissens und der Religion.

Toleranz basiert auf Harmonie in der Unterschiedlichkeit. Nicht nur ist sie eine moralische Pflicht, sondern vielmehr eine politische und juristische Anforderung. Toleranz, der Wert, der den Frieden ermoeglicht, traegt dazu bei, unsere Kriegskultur durch eine Kultur des Friedens zu ersetzen.

Toleranz entspricht nicht Herablassung oder Nachsicht. V.a.ist Toleranz eine aktive Anerkennung der universellen Menschenrechte und fundamentalen Freiheiten. In keinem Fall darf sie zur Brechung dieser fundamentalen Werte genutzt warden.

Sie setzt die Verneinung des Dogmatismus und Absolutismus voraus und bestaetigt die festgesetzten Normen der Menschenrechte.

Sozialer Kompromiss

Wir halten den sozialen Kompromiss fuer notwendig , welcher als natuerliches Ergebnis dem Geiste der Bruederlichkeit, der Guete und des Gerechtgkeissinnes entspringt. Das Allgemeinwohl ist das Ergebnis des individuellen Kompromisses, jener, welche sich die Ideale des menschlichen Fortschrittes angeeignet haben sollte.

Die zivilisatorischen Werte, ausgedrueckt in Kunst, Wissenschaft, Religion und Politik koennen nur das Ergebnis des individuellen Einsatzes sein, mit dem Ziel das beste der Menschhet zu entwickeln. Sie sollen ausserdem das Streben nach Verwirklichung der hohen menschlichen Werte, die wir zu manifestieren suchen, widerspiegeln.

Wenn die Wissenschaft die Wahrheit und das Wissen sucht, die Religion die Spiritualitaet, die Guete die Liebe, Kunst die Schoenheit und die Politik die Gerechtigkeit, kann eine unerwartete Harmonie erreicht werden, welche uns schliesslich zur Kreation einer besseren Welt fuehrt.

Juan Manuel de Faramiñán Gilbert.
Professor fuer internationales oeffentliches Recht und Direktor des Observatoriums fuer Globalisation der Universitaet Jaén

Carlos Espinosa Manso.
Inspektor fuer Bildung in Málaga

Miguel Ángel Padilla.
Philosoph, Direktor der internationalen Organisation Neue Acrópolis in Málaga

María Dolores Fernández Fígares.
Doktorin der Anthropologie und Professorin fuer Journalismus

Lorenzo Rodríguez de la Peña.
Praesident der UNESCO fuer die Foerderung des interkulturellen Dialoges in Málaga (AUNESCOPRODI)

Harry Costin.
Doktor fuer Geschaeftsverwaltung, Professor fuer Firmenethik der Amerikanischen Universitaet in Paris

Antonio Requena.
Vizepresident der AUNESCOPRODI und Praesident der spanischen Gesellschaft fuer Yoga

Carolina Mazias
Rechtsanwaeltin und Praesidentin der Gemeinde Málagas

Miguel Artola Molleman.
Schriftsteller, Forscher und Professor fuer Geschichte

Alfonso Villegas Lerma.
Praesident der Vereinigung der Schriftsteller in Málaga

Angelina Molina López.
nationaler Koordinator der Organisation GEA

Diego Ceano.
Schriftsteller und Praesident der Akademie der Kuenste Sta. M.ª de la Victoria de Málaga

Carlos Roldán.
Rechtsanwalt, Dr. der Philosophie und Theaterdirektor

Gabriel Paredes Chávez.
Geschaeftsleiter der iberoamerikanischen Gesellschaft fuer Arbeitsrecht
Ignacio Ballesteros Menéndez.
Informatikingenieur und Direktor des Institutes fuer philosophischen Kampfsport Bodhidharma in Málaga.
Dr. Antonio Alzina Forteza
Gruender und Direktor des internationalen Zentrums Seraphis fuer Neue Medizin